Von DRESDEN nach BANJUL

Ein Rallye, die uns durch 7 Länder jagen wird
und am Ende, durch den Erlös des Fahrzeuges,
den Menschen in Banjul ein bisschen helfen wird.

Die Dresden - Dakar - Banjul Rallye

GPS

Während der Rallye kann man, dank eines modernen GPS, unsere Route live im Internet verfolgen! Dank an Vast Forward!

Montag, 3. Januar 2011

Sternzeit: 187337 – Senegalesisches-Schlagloch-Bingo & 46 Grad


Logbuch Odyssee – Geschehen: 24.11.10 – Stand der Zeit: 06.00Uha - Raum: St. Louis – Gambia

Der Wecker schlägt uns um 6 Uhr aus dem Bett.. Es geht auf zur letzten Etappe! Alle, die die Hoffnung hatten, dass die schlimmste Strecke bereits hinter uns liegen würde, wurden enttäuscht. Die Straßen des Senegal hatten nicht nur ein paar Löcher, man muss eher sagen, dass es ab und zu mal Straße zwischen all den Schlaglöchern gab. Die Bezeichnung Senegalesisches – Schlagloch – Bingo trifft es perfekt.
Während die anderen Teams also mehr oder weniger sorglos durch viele Löcher polterten, haben wir alles daran gesetzt möglichst immer auszuweichen, weil niemand konnte uns garantieren, dass das gebrauchte Radlager auch wirklich halten würde. Dies führte allerdings dazu, dass wir natürlich um einiges langsamer fahren mussten als der Rest der Reisegruppe und dies wiederum führte dazu, dass unser schöner Bus wenig Fahrtwind abbekam. Diese Kombination aus langsamen Fahren in hoher Drehzahl, weil Sandabschnitte gab es natürlich auch noch und da sollte man nicht unbedingt schalten müssen, und wenig Fahrtwind, gepaart mit einer afrikanischen Sonne, die bei 46 Grad im Schatten mit hoher Luftfeuchtigkeit uns den Schweiß aus den Poren jagte, sorgte dafür, dass unser Motor zu heiß wurde, und es erstmal nicht weiter ging für uns. Eine erste Prognose ergab sofort, dass unsere Visco-Kupplung hinüber war. Nachdem wir den Durst des Kühlers gelöscht hatten, ging es also weiter mit offener Motorhaube und der Heizung auf voller Pulle. Irgendwie mussten wir ja die Maschine kühlen. Während wir in der Wüste jeden Tag ca. 6 Liter Wasser pro Person getrunken hatten, kamen wir jetzt fast auf 10 Liter. Das Schlimme war nur, dass das Wasser so warm war, dass man ohne weiteres einfach nur einen Teebeutel hätte hineinhängen können, um ein leckeres Getränk zu erhalten.. Keiner kann sich vorstellen, wie sehr wir uns in diesem Moment nach einem kühlen Bier gesehnt haben..
Aufmunternd waren die vielen Menschen, die sich überall am Straßenrand versammelten und uns freudig zuwinkten und wirklich voller Begeisterung waren. Irgendwann wurde allerdings auch das Winken sehr anstrengend, und ich werde niemals Obama oder andere Staatsoberhäupter darum beneiden.
Als letzte kamen wir also etwas verschwitzt an der Grenze zu Gambia an und waren auf einmal ganz vorne. Die Zollbeamten hatten beschlossen eine neue Reihe aufzumachen, da sich die Autos bereits weit stauten. So hatten wir das Glück als eine der ersten Autos auf die Fähre nach Banjul zu gelangen. Auf die Fähre passen nämlich nur ca. 17 Autos und natürlich waren wir nicht die Einzigen, die auf eine Überfahrt warteten. Es sollte bis tief in die Nacht hinein dauern bis die letzten Teams am Zielort eintrafen. Natürlich hatten wir immer noch die Ambition als erster im „Blue Kitchen“, dem offiziellen Ziel anzukommen. Mit heulendem Motor sind wir dann von der Fähre gebrettert und mussten aber leider den Weg zum Ziel immer hinter dem „safety car“ herfahren, weil nur dieser den Weg wusste. Die anderen Rallyefahrzeuge hatten bald erkannt, dass sie gegen uns keine Chance hatten, nur der Bulli hatte Blut geleckt und es begann eine atemberaubende Jagd durch die dunklen Straßen von Gambia.. Trotz halsbrecherischer Manöver und gewagter Spurenwechsel kamen wir leider nur als zweite im Ziel an. Den Erfahrungen von zahlreichen Rallyes und einer ungebrochenen Leidenschaft für Autos konnten wir leider nicht viel entgegensetzen, sodass wir als glückliche Zweite im „Blue Kitchen“ unser wohl verdientes Bier bekamen! Dafür wurden wir, wahrscheinlich unseres attraktiveren Aussehens wegen, vom Gambianischen Fernsehen interviewt.
Geschlafen wurde mit vielen anderen Teams im wunderschönen Gambia Camping von Heinz und Marion...

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